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Heitere Weisheiten – Yongey Mingyur Rinpoche

Ein Buch das ich jedem empfehlen kann, der eine gute Erklärung für den Wandel der Welt sucht: Heitere Weisheit: Wandel annehmen und innere Freiheit finden. Es ist sicherlich eine buddhistische Sichtweise. Aber der Autor ist sehr eng mit der Wissenschaft verbunden – insbesondere mit den neuen Gehirnwissenschaften. Er gehörte auch zu der Gruppe buddhistischer Mönche, die ihre Gehirnaktivitäten beim Meditieren im fMRT-Scanner untersuchen ließen.

Das Buch selbst baut auf den „4 edlen Weisheiten“ auf, mit denen Buddha die Ursache von Leid und deren Lösung skizziert hatte. Das klingt irgendwie nicht nach leichter Kost. Ist es aber. Der Autor ist viel im Westen gereist und „versteht“ die westliche Lebensart. Er kann deshalb wunderbar und sehr unterhaltsam die Lehre Buddhas mit sehr lebensnahen Schilderungen untermalen.

Das Buch ist deshalb leicht zu lesen und sehr lehrhaft. Immer und immer wieder geht es ihm darum, dass man die Lehre(n) nicht durch zwanghafte Willensanstrengung verstehen kann, sondern nur durch die Stärkung des Bewusstseins erreichen kann. Das geht nicht über Verurteilung der ungeliebten Gewohnheiten, sondern durch Beobachten. Man soll sich die Dinge, die einem stören nicht zum Feind machen, sondern beobachten und so deren Wesenszug durchdringen.

Damit kreuzen sich die Wege der buddhistischen Lehre und Grundthemen des NLP. Innere Konflikte kann man leichter lösen, wenn man den positiven Kern des Konfliktes erfasst (durch eine gute Analysetechnik im NLP, bzw. durch Meditation im Buddhismus). Das verwundert am Ende nicht, denn NLP wurzelt schließlich in den besten Erkenntnissen, welche die Welt bietet und die fernöstlichen Betrachtungen des Lebens sind dort mit eingeflossen.

Also: 340 Seiten, die sich absolut lohnen zu lesen – man muss danach nicht Buddhist werden – aber wenn man nach der Lektüre das Leben besser versteht, dann ist es sein Geld mehr als wert.

Die Phantome des Schirrmachers

Manfred Schirrmacher ist ein kluger Kopf. Immerhin ist er Mitherausgeber der FAZ und gehört damit unbesehen zur Bildungselite. In seinem neuen Buch „Payback: Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen“ beschreibt er, dass wir von Facebook, SMS, Twitter und Co abhängig werden. Unser Gehirn verändert sich durch die Nutzung. Die Computer können immer mehr berechnen was wir eigentlich wollen (man beachte nur die Buchemfehlungen bei Amazon). Die düstere Vision am Ende des ersten Teil des Buchs ist, dass uns am Ende die Maschinen kontrollieren.

Richtig an dem Buch ist sicher die Erkenntnis, dass wir den Kampf um das meiste Wissen schon gegen den Computer verloren haben. Jeder kann heute mehr Information im Web finden als im eigenen Hirn. Wissen war in der Geschichte der Menschheit immer wichtig. Zu wissen wo die besten Früchte wachsen und welche giftig sind war sogar überlebenswichtig in der Urzeit.

Aber die Menge von Wissen war niemals das einzige Merkmal. Es war immer auch die Qualität beispielsweise das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen. Nicht das Denken, sondern das Nachdenken zeichnet uns Menschen aus. Die Fähigkeit über den Sinn und den Unsinn einer Information zu reflektieren zeigt unsere Größe.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass wir mit einer Überflutung an Information leben (müssen), welcher der Herr Schirrmacher scheinbar zu erlegen droht. Der souveräne und reflektierende Umgang mit dieser neuen Informationsflut ist aber keine neue, sondern altbewährte Lösung. Statt noch eine News zu lesen emfehle ich jedem einfach mal Pause zu machen und über das bisher Erfahrerne nachzudenken. Am Ende des Buches gewinnt man den Eindruck, dass Herr Schirrmacher seinen selbstentdeckten Phantomen erlegen ist. Denn Pause machen um in Ruhe etwas zu reflektieren ist so alt wie die Menschheit …