Dankbarkeit?!?!

Dankbarkeit soll uns helfen, besser mit dem Leben zurecht zu kommen. Was ist denn das eigentlich? Wir alle kennen das Gefühl der Dankbarkeit, wenn wir in eine missliche Situation gekommen sind und uns jemand (unerwartet) hilft. Soweit so gut.

Jetzt gibt es viele Dankbarkeits-Übungen, die genau dort beginnen: „Erinnern Sie sich an eine Situation, in der sie sich sehr dankbar gefühlt haben.“ So oder so ähnlich wird die Übung beschrieben. Der Nachteil: man verliert sich womöglich in Erinnerungen. Und manche davon sind nicht nur gut. Und dann steckt man wieder drin in der Grübelei.

Dankbarkeit ist eine innere Haltung

Der Sinn der Dankbarkeitsübungen ist es nicht, uns an irgend etwas zu erinnern. Das einzige Ziel ist, ihn uns das Gefühl aus diesem Augenblick der Dankbarkeit wieder entstehen zu lassen. Wir wissen mittlerweile, dass unsere Gedanken eigentlich nur eine Folge Signalen sind die unsere Gehirnzellen stimulieren. Und wenn wir uns „erinnern“ muss eine ähnliche Folge von Signalen im Gehirn ausgelöst werden. Je ähnlicher die Stimulanz, desto näher sind wir der Erinnerung.

Aber ich selbst habe damals mit den Übungen zur Dankbarkeit gehardert. Wen sollte ich dankbar sein? Warum? Die eine Person wollte mir nicht einfallen. Klar: von meinem Vater habe ich viel gelernt. Ich hatte sogar den einen oder anderen guten Vorgesetzten. Und es ist toll denen seine Dankbarkeit auszusprechen. Aber das hatte ich ja schon gemacht.

Am Ende war es eine andere Übung der positiven Psychologie, mit der ich mehr anfangen konnte: Die positive Tagesreflexion.  Am Abend vor dem Schlafengehen den Tag noch einmal Revue passieren lassen und drei schöne Ereignisse finden und meinen Beitrag zu diesem Ereignissen zu beschreiben. Wenn ich damit fertig bin, so nach ca. 5 Minuten, dann entsteht dieses Gefühl der Dankbarkeit bei mir von ganz alleine.

Dann bin ich dankbar, dass ich den Tag so erleben durfte. Man kann diesen Zustand der Dankbarkeit kultivieren. Dazu muss man sich keine Dinge schön reden. Wenn ich gestürzt bin, wie kürzlich beim Wandern, dann wird das kein „schönes“ Erlebnis. Aber die unmittelbare Hilfsbereitschaft der anderen Wanderer war es wert erwähnt zu werden. Und dann ist es wieder da dieses Gefühl der Dankbarkeit.

Und unser Gehirn lernt diese Folge von stimulierten Gehirnzellen tut uns gut. Und damit stellt sich mit jedem Gedanken zu diesen schönen Augenblicken das Gefühl der Dankbarkeit stärker ein.

Einfach mal ausprobieren – ein kleines Formular gibt es hier. Und wer es online mag: als registrierter Nutzer kann man die Eingabe per Mail zugeschickt bekommen.